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Fundstücke

Fundstücke, Zitate und Sprüche zum Thema Fotos bei einer Beerdigung

Fundstücke, Zitate und Sprüche

Ganz zu Beginn verbrachten wir wirklich viel Zeit mit der Recherche zum Fotografieren auf Beerdigungen.
Die Suchmaschinen liefen heiß und wir stießen auf Webseiten, Foren und sogar Blogs und lasen jede Menge interessante Ansichten, ließen uns von wunderbar bildlich erzählten Geschichten faszinieren und fanden jede Menge Kommentare und Einträge, die uns in unserem Vorhaben einfach nur bestärkten.

Einige davon sind uns in Erinnerung geblieben und wenn Sie möchten, lesen Sie doch einfach mal was uns so untergekommen ist.

Ein Bestatter zum Thema Begräbnis fotografieren:

In den letzten Tagen wurde hier über das Fotografieren während der Trauerfeier und am Grab diskutiert. Wir bieten beispielsweise die Dienste eine professionellen Fotografen an, der die Trauerfeier mit seiner Kamera begleitet. Ich finde auch überhaupt nichts Verwerfliches dabei, eine Beerdigung zu fotografieren, handelt es sich doch oft um eines der größten, wenn nicht sogar das größte Familienereignis überhaupt.

Vor allem wenn ein Familienpatriarch, also ein alter Großonkel, Großvater o.ä. verstirbt, kommen oft Verwandte aus allen Regionen und manchmal aus dem Ausland zusammen, die sich sonst nie sehen. Schließlich zählt dieser Satz nicht umsonst zu den am häufigsten auf Beerdigungen gesagten: “Ist doch eigentlich schade, daß man sich nur noch auf Beerdigungen sieht.”

Warum sollte man diesen Anlaß also nicht auch aufnehmen? Und auch wenn man die liebe Verwandtschaft natürlich am Besten beim anschließenden Kaffeetrinken ablichten könnte, so gibt es dennoch mannigfaltige Gründe, um auch die Trauerfeier und die Grablegung zu fotografieren.

Wenn die Trauerfeierlichkeiten nämlich fotografiert wurden und wenig später die Hinterbliebenen die Bilder erhalten, dann ist oft das Aha und das Staunen groß. Da werden unter den Trauergästen Personen entdeckt, die man am Tag der Beerdigung gar nicht wahrgenommen hat und man entdeckt beim Blumenschmuck das eine oder andere Stück, das am Grab unter anderen Kränzen längst verschwunden ist. Viele Familien verabschieden sich nicht am offenen Sarg und sehen unser Erdmöbel erst und ausschließlich in der Trauerhalle und in dem kurzen Moment am Grab. Erst auf dem Foto können sie sich den Sarg richtig anschauen.

Überhaupt können Fotos dazu dienen, Eindrücke zu bekommen, die man aufgrund der Trauer, der Tränen und der Aufregung am eigentlichen Beerdigungstag gar nicht wahrgenommen hat.

Natürlich ist eine Beerdigung kein schöner Anlaß, aber wer sagt, daß man weniger schöne Anlässe nicht fotografieren soll?Letztendlich ist es aber eine Frage der persönlichen Einstellung, ob man solche Bilder haben möchte.

Wie ich bereits erwähnte bieten wir die Dienste eines professionellen Fotografen an. Dieser kennt sein Metier, bewegt sich unauffällig und diskret und man nimmt ihn so gut wie gar nicht wahr. Es muß natürlich kein Profi sein, das kann sicherlich auch einer der Verwandten und Bekannten übernehmen. Aber dann sollte derjenige das auch übernehmen und evtl. anderen Interessenten anbieten, ihnen die Bilddateien oder einen Ausdruck zukommen zu lassen.

Am wenigsten schön finde ich es und muß es leider immer häufiger erleben, daß die Hälfte aller Trauergäste mit ihrem Fotohandy herumknipst und es eigentlich während der gesamten Trauerfeier immer mal wieder blitzt.

Was mich an der Diskussion etwas verwundert hat, ist die Tatsache, daß einige ganz erstaunt darüber waren, daß bei Beerdigungen überhaupt fotografiert wird. Aus meiner Erfahrung weiß ich, daß viele Familien gar nicht wissen, daß man hierfür einen Fotografen buchen kann oder die Mitarbeiter des Bestatters bitten kann, die Bilder zu machen. Die weniger nahen Bekannten haben oft nicht den Wunsch, Fotos zu machen oder zu besitzen und die nähere Verwandtschaft hat gar nicht die Nerven dazu, um jetzt bei der Beerdigung zu knipsen. So bleibt manches erwünschte Foto einfach ungemacht. Aber sehr viele Menschen gehen am Nachmittag oder am nächsten Tag noch einmal zum frischen Grab und machen dann Aufnahmen von Grabhügel und dem Blumenschmuck. So ungewöhnlich wie manche glauben, ist das also gar nicht.

Wenn man aber nun bei einer Trauerfeier fotografiert, dann ist Zurückhaltung und Diskretion oberste Devise. Man sollte weder auf den Sarg steigen, noch in die Grube hüpfen, um eine besonders gelungene Perspektive hinzubekommen. Es empfiehlt sich auch nicht, den Pfarrer zu bitten, nochmals in die Halle zu kommen, weil die Kamera noch nicht lief und es verbietet sich außerdem von selbst, daß man rückwärts vor dem Trauerzug herläuft und den Sargträgern Regieanweisungen zuruft.

Wie gesagt: Zurückhaltung und Diskretion. Das Gesagte gilt natürlich auch für Videoaufnahmen.

Peter Wilhelm

Auf der Beerdigung meines Vaters hatte ich überhaupt nicht mitbekommen, dass einer meiner Brüder fotographierte. Ich selbst war bei Organisation der Beerdigung und der Feier gar nicht auf die Idee gekommen, Fotos machen zu lassen. Als ich dann einige Wochen später dies mitbekam, da er unserer Mutter die Fotos übergab, war ich zuerst pikiert. Meine Mutter auch (“gehört sich nicht”), aber dann schauten wir uns die Bilder an und siehe da, wir hatten uns an einiges gar nicht mehr erinnert oder überhaupt nicht mitbekommen, dass Herr XY auch da war usw. Heute bin ich froh um die Bilder, manchmal schau ich mir tatsächlich das ein oder andere Foto an. Die Erinnerung möchte ich nicht missen.

Angelika

Bei der Beerdigung meiner Schwiegermutter vor einigen Jahren hat uns der Bestattungsunternehmer ganz gezielt darauf angesprochen, wie dieses Thema gehandhabt werden soll. Im ersten Moment waren mein Mann und ich etwas irritiert, daran hatten wir nicht gedacht. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass am Grab fotografiert wird. Bei der eigentlichen Trauerfeier wollten wir das nicht, dafür ist die Trauerhalle am Friedhof a) zu häßlich und b) von der Akustik her sehr empfindlich, das Geräusch des Bilder machens wäre unangenehm laut gewesen. Heute sind wir froh über die Bilder vom Grab und der Beerdigung.

Tanja

das bestattungsunternehmen, das seinerzeit die beerdigung meines mannes organisierte, schickte mir nach der bestattung eine A-4-mappe mit fotos von der urne und den blumen. ich hatte das ganze überhaupt nicht mitbekommen dank der diskretion des unternehmen.

zuerst war ich ja etwas pikiert. aber später dann, mit dem gehörigen abstand, dachte ich mir, gut so, dass jemand fotos gemacht hat. ich hole diese fotos nicht täglich hervor. aber ab und zu -heute war so ein tag (angeregt durch diesen beitrag)- gucke ich sie mir an und bin  dankbar, ein paar momentaufnahmen dieses -wenn auch traurigen- anlasses zu besitzen. aber das gehört nun mal dazu, finde ich.

Ma Rode

Im  Sommer 2006, war ich auf der Beerdigung meines Großonkels in Argentinien (der gute Herr hatte ein schlechtes Timing – 24 Tage vor seinem 100. Geburtstag). Wir waren aus Europa die einzig angereisten Verwandten und ich habe mich irgendwie nicht so richtig getraut mit meiner kleinen Kompaktkamera 2-3 Bilder zu machen. Aber es gibt jetzt dennoch ein schönes Bild von der Urne in der Friedhofskapelle und ein Bild vom verschlossenen Grab inkl. Grabplatte. Ich bin froh, dass ich die Bilder habe, denn die Feier war schlicht, aber wunderschön und so habe ich eine weitere Erinnerung und konnte der restlichen “Sippe” Bilder zukommen lassen. Das schönste Bild ist allerdings das große Gruppenfoto nach dem Leichenschmaus: Argentinische Verwandte, mein Vater & ich, der Verwalter, der Anwalt, der Arzt und vor allem das gesamte Personal (das für meinen Großonkel eine Art Familie war) – es ist ein schönes, fröhliches Gruppenfoto und über die Abzüge hat sich jeder gefreut, das Bild bringt nämlich die Freude zum Ausdruck, die wir bei unserem Beisammensein hatten. Eine Beerdigung muss also nicht immer traurig enden und ich finde gegen gute Fotos zum richtigen Augenblick ist nix einzuwenden, denn wer weiß, ob man sich in dieser Konstellation jemals wiedersieht…

Stefan

“Meine” Bestatterin hat – ungefragt – einige Photos angefertigt und mir in ihrer Mappe übergeben: zum einen von ihrem Arrangement in der Trauerhalle (Sarg, Blumen- und Kerzenschmuck etc.), zum anderen (in verschlossenem Umschlag mit Warnhinweis) von meinem verstorbenen Lebensgefährten im Sarg. Ich hätte das nie in Auftrag gegeben, bin ihr im Nachhinein aber sehr dankbar und bedauere ein wenig, dass sie nicht auch einige Fotos am Grab gemacht hat. Toll, dass es Bestatter und Bestaterinnen gibt, die sich auskennen und sich gut um Verstorbene wie Hinterbliebene kümmern!

Gloria

„Anmerkung: Dieser Beitrag stammt aus einem Forum von Fotografen für Fotografen“

Hab kürzlich innerhalb weniger Wochen gleich 2 Beerdigungen fotografiert.  Zuerst ein guter Freund und meinen Vater vor wenigen Tagen. Erstere mit etwas größerer emotionaler Distanz. Wie schon erwähnt sollte man möglichst unsichtbar sein / sich im intergrund halten und natürlich nur auf entsprechende Bitte hin überhaupt aktiv werden. Grundsätzlich sehr empfehlenswert sind ein paar Bilder, bevor die Trauergemeinde eintrifft.  Unnötig zu erwähnen, daß es bei der letztgenannten  Trauerfeier dabei dann auch geblieben ist. Und rechne nicht mit Lob. Auch wenn du stundenlang nachbearbeitet hast. Je ausdrucksstärker deine Bilder, desto weniger Feedback. Auch und gerade diese Momente gehören zum Leben und  sind es wert, angemessen festgehalten zu werde. Weniger ist dabei deutlich mehr. Läßt mehr Raum für´s Kopfkino. Und wer weiß…vielleicht blättert man in 10 Jahren darin.  In netter Gesellschaft, bei einem Glas Whiskey, verdrückt das eine oder andere Tränchen und sagt sich :  „Wir  kannten ihn. Wir mochten ihn. Wir sind dabei gewesen.“ Ist nicht genau dies das Wesen von guten Bildern…? Macht dies nicht letztendlich den Menschen erst zum Menschen…?
Und denen, die „sowas“ ablehnen…“sowas“ sich nicht vorstellen können sei gesagt, daß es meine verdammte Pflicht war und meine Art von Anteilnahme.  Und in jedem Fall pietätvoller, respektvoller,wertschätzender, bewußter und also insgesamt angemessener,
als so mancher, der sich sein Gähnen nicht verkneifen wollte.

„Anmerkung: Dieser Beitrag stammt aus einem Forum von Fotografen für Fotografen“

Ich hab das auch schon gemacht, und wünsche mir noch heute, jemand hätte das  auch bei den Beerdigungen meiner Eltern gemacht, wo ich als unmittelbar Betroffener halt keine Gelegenheit dazu hatte.
Nicht nur am Grab, sondern auch im Anschluß daran beim Leichenschmaus gibt’s wunderbare Gelegenheiten, Bilder zu machen, die einem noch nach Jahren deutlich machen, wieviel der  Verstorbene nicht nur einem selbst, sondern auch seiner Umwelt bedeutet hat. In Bayern gibt’s den Ausdruck: ‚A scheene Leich‘ ‚, die die Beerdigung und den Leichenschmaus bezeichnet – OK, mit etwas mehr Betonung auf letzteres. Und ich würde es jederzeit wieder machen.

„Anmerkung: Dieser Beitrag stammt aus einem Forum von Fotografen für Fotografen“

Es ist doch auch in Deutschland und Europa nicht selten, dass Fotografen bei Beerdigungen die Ereignisse dokumentieren. Vor allem, wenn es sich bei dem/der Verstorbenen um eine etwas bekanntere Person handelt.

Dass Angehörige vor der Trauerrede mal auftstehen und den ganzen Blumenschmuck um den Sarg bzw. um die Urne herum fotografieren, ist doch heutzutage auch üblich. Und viele würden sich freuen, wenn es davon eben auch ein paar ordentliche Fotos gäbe, und nicht nur ein paar schlechte Knipsereien.

Sicher braucht man dafür deutlich mehr Fingerspitzengefühl, als bei der Hochszeitsfotografie. Aber wenn man weiss, worauf es bei einer solchen Zeremonie ankommt, dann kann man es ähnlich aufziehen. Nur das eben andere Emotionen mit den Bildern transportiert werden (sollen).

Ich habe in den letzten Jahren zwei Beerdigungen im Familienkreis gehabt. Und bei beiden hätte ich mich nachher über einige gute Bilder von entscheidenden Momenten sehr gefreut. Ich will mal versuchen, das zu beschreiben..und dabei auch auf zu zeigen, was malnals Verwandter von einer Trauerfeier oder einer Beerdigung gerne als fotografische Erinnerung erhalten würde:

Die erste Beerdigung war die meines Großvaters (mütterlicherseits), der das gesegnete Alter von 91 Jahren erreichte. Ein ehemaliger Zweiradhändler, der sein erstes Geschäft schon vor dem Krieg eröffnet hatte… Richtig gewachsen ist sein Geschäft aber erst nach dem Krieg – in den 50ern. In einer Zeit, als sich viele Händler noch als Kollegen und oft auch als Freunde verstanden. Und so kam zur Trauerfeier auch ein guter Teil der alten Berliner Fahrradhändler-Elite… wie schon zu seinem 90. Geburtstag. Allein bei dieser Trauerfeier gab es soviele Begegnungen am Rande, dass da viele schöne Bilder hätten entstehen können.

Die spätere Urnenbeisetzung haben wir im engen Familienkreis gemacht. Und da erinnere ich mich insbesondere an eine Begebenheit, die ich gern auf Fotos gehabt hätte:

Ich hatte vorher darüber nachgedacht, dass ich meinem Großvater nicht einfach nur eine Handvoll Erde „auf den Kopf“ werfen wollte. Ich wollte ihm etwas mitgeben, was ich in der Erinnerung mit ihm verband. Ich entschied mich dann für eine Zigarre, da er sein Leben lang leidenschaftlicher Zigarrenraucher war, und ich ihn so eigentlich immer kannte. In den letzten Jahren seines Lebens war er sehr pflegebedürftig und hat nicht mehr geraucht… nicht mehr rauchen dürfen. Und so entschied ich mich, ihm eine ordentliche Zigarre mit auf den Weg zu geben.

Ich fand auch eine der Marken, die er früher gern geraucht hat, und hab sie ihm mit reingelegt. Und dann passierte folgendes: Die Beisetzung war im Winter. Aber die Erde tiefer unten war noch sehr locker und noch nicht so tief durchgefroren.. also auch deutlich wärmer…. Als die Urne dann zum Schluss mit der Erde bedeckt wurde, fing diese warme Erde in der kalten Luft aus dem Loch heraus zu qualmen an… und eine meiner Tanten sagte ganz spontan: „Du, schau mal. Der Opa pafft jetzt deine Zigarre.“ Und alle haben ganz herzlich gelacht. Er selbst hätte auch gelacht. Er war immer ein Spaßvogel. Ich würde viel dafür geben, wenn ich davon jetzt Fotos hätte.

Auch nachher im Café wären schöne Fotos entstanden. Seine Witwe – es war seine zweite Frau – hatte persönliche Dinge von ihm mitgebracht. Und auch noch Reste des Schmucks seiner ersten Frau – meiner Großmutter – und hat die Sachen am Tisch an die Töchter und die Enkel verteilt… Wir haben die Sachen alle zusammen angesehen… Und alle Stücke waren bei irgendwem mit Erinnerungen belegt… Auch das hätte ich gerne dokumentiert gehabt.

Die zweite Beerdigung war die meines Vaters; eigentlich meines Stiefvaters. Aber er war seit meinem dritten Lebensjahr mit
meiner Mutter zusammen und meinen richtigen Vater hatte ich zum ersten mal im Alter von 10 Jahren kennegelernt. Er war also für mich immer mein sozialer Vater.

Da er in keiner Kirche war, stellte sich die Frage, wer eine Trauerrede halten würde, und was derjenige sagen sollte. Wir wollten keinen  dieser professionellen Traueredner haben. Meine Mutter wollte mich dafür gewinnen. Aber ich habe abgewunken, weil ich es nicht gekonnt hätte. Ich habe dann aber einen nahen, angeheirateten Verwandten gewinnen können. Jemand, der bei uns in der Familie wegen seines ruhigen, ausgleichenden Wesens und seiner guten Menschenkenntniss hohen Respekt geniesst. Ich habe mit dem Redner dann grob über das Gerüst der Trauerrede besprochen, und diese nicht allzu lange Rede dann im Wesentlichen alleine, und abschliessend zusammen mit dem Redner nochmal endbearbeitet. Mir kam es auch darauf an, nicht so eine übliche, flache Rede zu halten.

Für uns etwas überraschend war dann, dass eine meiner Cousinen, die noch sehr jung ist, einen Brief an ihn geschrieben hatte, mit dem sie ganz persönlich Abschied nehmen wollte. Den hat sie dann vor der eigentlichen Trauerrede vorn vorgelesen und nachher auch mit zur Urne gegeben. Das war für alle Anwesenden sehr bewegend, und hätte es verdient, vernünftig fotografiert zu werden.

Ich hoffe, ich habe dir damit ein paar Anregungen geben können, auf was für Ereignisse und Umstände Hinterbliebene bei solchen Anlässen ein größeres Augenmerk legen..und woran sie sich auch nach Jahren noch gern erinnern.

Du brauchst aber sicher Vorgespräche. Du musst wissen, wie der Ablauf der Feier geplant ist. Und du musst etwas über den Menschen, der betrauert wird, erfahren.. und wie so die Familienverhältnisse sind und waren. Wichtig wäre aus meiner Sicht, dass bei der Trauerfeier jemanden an deiner Seite hast, der Dir dezent zuflüstern und Hinweise geben kann, wer da gerade erscheint, kondoliert usw. Damit du weisst, welche Personen nachher auf den Bildern auch mehr hervorgehoben werden sollten. Manches Mal erscheint völlig unerwartet ein „verlorener Sohn“, der vor Jahren oder Jahrzehnten im Streit wegging, und sich nie wieder hat sehen lassen. Und jetzt steht er da, und fällt seinen Geschwistern in die Arme. Auf solche Eventualitäten solltest Du möglichst vorbereitet sein…. um auf diese Momente reagieren zu können, und sie angemessen fest zu halten.

„Anmerkung: Dieser Beitrag stammt aus einem Forum von Fotografen für Fotografen“

Das Thema des fotografierens auf Beerdigungen finde ich sehr interessant. Zumeist hat man Fotos von Geburt an, durch alle Lebensphasen bis ins Alter. Nur von der Beerdigung hat man keine. Solche Fotos wären nicht nur als spätere Erinnerung interessant, sondern auch für etwaige Angehörige im Ausland, oder Menschen, die aufgrund körperlicher Gebrechen nicht mehr auf eine Beerdigung gehen können. Sie könnten auf diese Weise an dieser letzten und nicht unwichtigen Zeremonie teilhaben.
Andererseits ist die ganze Situation natürlich sehr schwierig. Die engsten Angehörigen ringen mit ihrem Schmerz und ihrer Trauer und das sind nun mal Gefühle, die man nicht unbedingt „festhalten“ möchte.

Detail am Rande: Eine Freundin, die aus einer (christlichen) Familie kommt, in der noch so etwas wie eine „Sterbekultur“ gepflegt wird, hat mir erzählt, wie sich jeder einzelne der am Sterbebett eines Onkels von ihr anwesende Verwandte, noch einmal mit dem Sterbenden gemeinsam fotografieren lies. Als letzte Erinnerung.